Vielleicht kennst du bereits den Begriff der Achtsamkeit. Achtsames Fühlen hingegen vielleicht weniger. Achtsamkeit bedeutet voll und ganz im Hier und Jetzt zu sein, ohne den Moment zu bewerten. Dabei können wir entspannen und eine kleine Pause vom Alltag und den hektischen, stressigen Gedanken nehmen. Achtsame Momente können wir im Alltag fast überall einbauen. Auch beim Fühlen können wir Achtsamkeit dafür einsetzen, um uns selbst ein Stückchen näher zu kommen und unserer Gefühlswelt wertfrei zu begegnen. Wie achtsames Fühlen geht, zeige ich dir jetzt.
Achtsamkeit im Alltag
Die einfachste Art, achtsam zu sein ist, sich auf seine Atmung zu konzentrieren. Dabei spielt die Bewertung derer wieder eine Rolle. Denn wir Menschen tendieren dazu, ständig alles und jeden zu bewerten, anstatt die Sache wertfrei einfach stehen zu lassen. Die meisten, die beginnen achtsam zu atmen, kreieren schnell Gedanken wie „Ich atme zu schnell, zu langsam, zu tief…“. Oder sie lassen sich von ihren Gedanken ablenken, schweifen ab und sind wieder in der Zukunft oder Vergangenheit, „Was soll ich morgen kochen…“. Keine Frage, Achtsamkeit ist nicht leicht und auch hier solltest du dich nicht bewerten und vergleichen. Klappt es nicht, ist es einfach so. Nicht schlimm, nicht tragisch. Dann versuchen wir es halt ein anders Mal wieder.
Beginne im Kleinen mit nur 2-3 Minuten und deiner Atmung. Du kannst auch dazu sprechen, wenn dir das leichter fällt. „Ich atme ein, ich atme aus.“ Klappt das schon gut, ohne dass du nervös wirst oder abgelenkt, dann verlängere die Zeit um 1 bis 2 Minuten.
Im Alltag kannst du dich auch mithilfe von kleinen Achtsamkeitsübungen entspannen und daran üben. Wenn du duschen gehst, spüre ganz bewusst das Wasser auf deiner Haut am Kopf. Beim Essen kannst du erst nur dran riechen, es genau anschauen und inspizieren, einen Bissen kosten, langsam und bewusst kauen. Im Freien kannst du den Vögeln bewusst lauschen oder das Plätschern eines Baches wahrnehmen. Viele kleine, achtsame Momente, die uns helfen, den Körper wieder zu entschleunigen und ganz bei uns anzukommen.
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Achtsames Fühlen
Genauso können wir mit unseren Gefühlen achtsam umgehen. Anstatt uns ständig dafür zu verurteilen, richten wir einen wertfreien Blick auf die Gefühle. Vielleicht kennst du Sätze wie: „Traurig sein ist schlecht. Was bist du nur für eine schwache Person. Ich sollte mich endlich mal besser zusammenreißen können.“ Ganz oft laufen sie unbewusst ab, wenn wir uns traurig fühlen. Wir verdrängen dann schnell, schlucken runter, was uns auf Dauer unbewusst nur noch trauriger macht. Wenn wir so lange mit uns umgehen, kann das böse Folgen haben. Wir sprechen uns selbst das Fühlen ab, verstummen innerlich oder verbittern auf Dauer. Denn Gefühle sind notwendig im Leben und im Grunde unsere größte Kraft.
Eine Anleitung
Wie geht also achtsames Fühlen? Wenn du das nächste Mal also traurig bist oder Angst hast zb, setze dich hin. Beobachte dich und deinen Körper. Wo genau spürst du das Gefühl gerade? Was genau löst es körperlich aus? Schlägt das Herz vielleicht schneller, schwitzt du, verspannt sich die Muskulatur, fließen Tränen? Wo spürst du das Gefühl vielleicht gerade gar nicht? Gibt es noch andere Gefühle, die da sind? Heiße jedes Gefühl willkommen, es darf da sein, ohne bewertet zu werden.
Dann konzentriere dich auch auf die Atmung und beginne mit ihr dich selbst zu beruhigen, falls dich die Gefühle körperlich stark aufgewühlt haben. Fließe mit jedem deiner Gefühle, mit deinen Tränen, mit deinen körperlichen Signalen. Lege deine Hände aufs Herz und achte darauf, was es in dir auslöst. Reibe den Brustkorb und spüre die Wärme, die entsteht. Nimm dir so viel Zeit für dein Fühlen, wie du gerade brauchst. Kehre dann wieder in den Alltag zurück.
Wie geht es dir mit Achtsamkeit und deiner Gefühlswelt? Erzähle deine Erfragungen gerne in den Kommentaren unterhalb!