Bekommt deine Trauer zu wenig Raum? Im Alltag fehlt oft die Zeit und Muße, der eigenen Trauer den Raum zu geben, den sie benötigt. Warum das aber wichtig ist und welche Anzeichen es gibt, dass deine Trauer zu wenig Raum bekommt, zeige ich dir in diesem Artikel.
Am Anfang, wenn die Arbeit und der Alltag noch nicht wieder aufgenommen wurde und das Umfeld dir die Trauer noch zugesteht, fällt es relativ leicht die Trauer auszuleben. Doch das ändert sich schnell mit dem Aufnehmen des Alltags. In unserer Gesellschaft ist das offene Trauern nicht gern gesehen und wir „müssen“ in einen Funktionsmodus wechseln. Die Trauer ist aber trotzdem noch da und kommt meist zu kurz.
Trauerarbeit ist anstrengend, aber notwendig
Sich der Trauer zu stellen und sie auszuleben, fühlt sich im ersten Moment nicht angenehm an. Du stellst dich dabei seelischen Schmerzen, die herausfordernd sind und dich an deine Grenzen bringen können. Ich verstehe dich also gut, wenn du dich im Alltag lieber davon ablenken möchtest und die Trauer mehr als es sein sollte, beiseite schiebst.
Ich habe selbst, als 2013 meine Schwester ermordet wurde, die Trauer und alles, was sie von mir abverlangte, nicht wirklich ernst genommen. Stattdessen wollte ich sie einfach nur loswerden und unterdrückte sie auf ungesunde Art und Weise. Heute weiß ich, dass es unumgänglich ist und für den inneren Wohlzustand notwendig, der Trauer regelmäßig Raum zu geben und sie als Teil des neuen Lebens anzuerkennen. Nur, wenn wir ihr regelmäßig Raum geben, kann auch alles andere wieder leichter fallen.
Mit dem Paket der Trauer kommen viele andere Gefühle dazu und Signale, die sie dir regelmäßig sendet: Zusammengefasst – fühle, was kommt, bewahre deine Grenzen und achte auf deine Bedürfnisse. Denn damit achtest du bewusst auf deinen Körper und gleichzeitig auf deine Seele. Das bedeutet es, wenn ich davon spreche, der Trauer Raum zu geben.
Folgende drei Anzeichen können dir einen Hinweis darauf geben, das deine Trauer schon länger zu wenig Raum bekommt:
Erschöpfung
Spürst du im Alltag dauerhaft Erschöpfung und fühlst dich ständig ausgelaugt, obwohl du relativ gut schläfst und an keinerlei Mangeln leidest? Das könnte ein erster Hinweis dafür sein, dass deine Trauer und dein trauernder Körper zu wenig Beachtung und Erholung bekommen. Du gehst vielleicht oft über deine Grenzen und Kraftkapazitäten, anstatt dich abzugrenzen und rauszunehmen. Das zieht dir regelrecht die Energie aus dem Körper.
Körperliche Beschwerden
Leidest du an körperlichen Schmerzen und an anderen Beschwerden, wie etwa Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen, Hormonschwankungen, die allesamt keine medizinische Ursache haben? Dann fehlt auch hier womöglich der Raum, wo die eigenen Trauergefühle ausgelebt werden können. Passiert das über einen längeren Zeitraum suchen sie sich ihre Wege über den Körper und zeigen sich anhand psychosomatischer Beschwerden.
Emotionale Ausbrüche
Dass du in der Trauer Emotionen intensiver erlebst, ist vollkommen normal. Wenn diese aber ständig in einem emotionalen Orkan enden, dich praktisch umhauen und auch dein Umfeld stark einnehmen, dann lässt du allenfalls deine Trauer zu selten in kleinen Happen nach außen. Sie sammelt sich dann zu einer immens hohen Welle, die aus dem Nichts über dich hereinbricht. Das kann sich in Form von plötzlichen Wutanfällen, ausgelöst durch „Nichtiges“, oder Heulkrämpfen, die dich in den Boden zwingen oder Panikattacken, die dich lähmen, zeigen.
Treffen alle drei Dinge auf dich zu? Achte darauf dir regelmäßig Zeit und Raum für deine Trauergefühle zu schenken, gehe behutsam und liebevoll auf diesem Weg um und hole dir Hilfe, wenn du spürst, dass du dir alleine diesen Weg nicht zutraust. Mit dem SeelenSport Erste-Hilfe-Kit kannst du einen ersten Schritt in diese Richtung machen und den Raum öffnen.
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Kennst du eines dieser drei Anzeichen selbst bei dir? Erzähl uns deine Erfahrungen in den Kommentaren!