Ich bin ein totaler Kaffeejunkie. Mein Kaffeekonsum ist demnach ziemlich hoch. Ohne meinen ersten Kaffee am Morgen kannst du mich vergessen. Zwei Tassen pro Tag sind es mindestens. Als meine Schwester dann starb und ich in Trauer war, reduzierte ich meinen Kaffeekonsum nicht. Warum auch, dachte ich. Ich brauchte sogar noch mehr. Denn Erschöpfung und Müdigkeit waren meine täglichen Begleiter und damit auch der Kaffee in immer höheren Dosen. Warum das nicht so gut ist, wenn wir trauern und was du bei Kaffee in der Trauer beachten solltest, erfährst du im Artikel.
Im ersten Trauerjahr trank ich noch meine normalen Mengen an Kaffee. Da war es eher der Alkohol, der mich begleitet hatte und mich weiter funktionieren ließ. Keine gute Strategie. Als ich dann regelmäßig trainierte, meine Ernährung umstellte und den Alkohol wegließ, dominierte der Kaffee meinen Alltag. Ich zog 2015 nach Wien. Nachdem ich für ein halbes Jahr in einem Fitnessstudio arbeitete, wechselte ich in ein Versicherungsbüro. Eine prächtige Kaffeemaschine zierte die Räumlichkeiten – mein Untergang, was den Kaffeekonsum betraf. Aber schauen wir uns mal den Kaffee und seine Wirkung genauer an.
Kaffee und seine Wirkung
Der intensive Wirkstoff darin ist hauptsächlich das Koffein. Die Menge an Koffein im Kaffee kann allerdings schwanken und liegt zwischen 50 mg und 150 mg pro 100 ml. Ein Espresso enthält deutlich mehr Koffein. Und genau diesen trank ich dann mehrmals täglich, bis zu 8 Tässchen konnten es werden. Unbedenklich sind etwa 400 mg Koffein pro Tag. Da war ich wohl schnell drüber und das dauerhaft.
Die Wirkung von Koffein beginnt sehr schnell und kann bis zu 4 Stunden andauern. Das Herz schlägt schneller, der Puls erhöht sich und der Blutdruck kann steigen (besonders wer selten Kaffee trinkt). Die Konzentration verbessert sich und die Müdigkeit lässt vorübergehend nach. Blutgefäße verengen sich, weshalb Kopfschmerzen gelindert werden können und die Muskeln werden besser mit Sauerstoff versorgt. Wer allerdings regelmäßig Kaffee trinkt hat den Effekt nicht mehr, denn der Körper gewöhnt sich an den Kaffeekonsum.
Nebenwirkungen von Kaffee
Alles, was eine Wirkung hat, bringt auch eine Nebenwirkung mit sich. Bei erhöhtem Kaffeekonsum, wie ich ihn auch pflegte, kann sich das negativ auf deinen Körper auswirken. Unruhe, Schlafstörungen, Zittern, Panik, Nervosität, Magen-Darm-Probleme können regelmäßig auftreten. Im Normalfall ist das alles eher unbedenklich und der Körper kann sowas gut wegstecken. Aber wenn wir in einem Trauerzustand sind, kann das schnell nach hinten losgehen.
Kaffeekonsum und Trauer
Denn wenn wir trauern sind wir körperlich geschwächt und erleben meist die aufgezählten Nebenwirkungen des Kaffees bereits aufgrund der Trauer. Kommt dann noch ein hoher Kaffeekonsum hinzu können sich die Symptome verstärken. Und genau das passierte bei mir. Obwohl der Todesfall meiner Schwester nicht mehr frisch war, steckte ich dennoch inmitten meines Trauerprozesses. Viel anderes ist noch hinzugekommen, wie etwa eine schreckliche Gewaltbeziehung aus der ich ausgebrochen war. Der Job in der Versicherung entsprach überhaupt nicht meinem Können und meinen Werten, er war täglich eine Qual.
Ich funktionierte die Monate weiter, bis ich zusammenbrach und keine Kraft mehr hatte. Ich hatte eine Nebennierenschwäche bekommen. Sie entsteht durch permanenter Stresseinwirkung, seelischer und körperlicher Belastung. Die Nebennieren sind nämlich für zahlreiche Hormone zuständig und wenn diese aus der Balance geraten, dann kommt es zu einer Vorstufe von Burnout.
Was du beim Kaffeekonsum beachten solltest:
Wenn du merkst, dass du sehr erschöpft bist von deiner Trauer, dann versuche dich nicht mit zu viel Koffein zu pushen, sondern mach stattdessen ein sanftes SeelenSport® Training und gönn dir Ruhe.
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Wenn du bereits unter Strom und Stress stehst, verzichte auf eine zu hohe Kaffeemenge und suche dir Alternativen. Matcha Tee hat zwar zum Beispiel mehr Koffein auf den ersten Blick, regt aber sehr langsam an und schüttet Adrenalin auch langsamer aus. Zudem enthält er noch andere gesundheitliche Aspekte, wie Antioxidantien und eine antibakterielle Wirkung. Ansonsten greif zu anderen koffeinfreien Teesorten oder koffeinfreiem Kaffee (beachte aber, dass auch dieser den Magen etwas reizen kann).
Du musst, nur weil du trauerst, nicht gänzlich auf Kaffee verzichten. Achte einfach auf deinen Konsum und baue immer wieder Alternativen ein, um deine Stressoren zu hemmen und dem Körper Kraft zu schenken, die er nun nötig hat.
Bist du ein Kaffeejunkie? Oder eher Teeliebhaber*in? Schreib es gerne in die Kommentare!
Quellen: Utopia, Eatsmarter