Mit diesen Tipps werden deine Alpträume zu Träume!

Jeder Mensch hatte wohl mal einen Alptraum und ist schweißgebadet mitten in der Nacht aufgewacht. Alpträume können uns aufwühlen und den ganzen Tag oder sogar die Woche hindurch beschäftigen. Sie können einmalig auftreten oder wiederholt vorkommen. Dann werden sie meist zu einer richtigen Belastung, die uns den Schlaf wortwörtlich raubt. Wer besonders gefährdet ist und wie ich selbst meine schlimmsten Alpträume losgeworden bin bzw. heute noch jeden Alptraum angehe, klären wir im Artikel. Sodass auch deine Alpträume zu Träumen werden!

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Ich bin derzeit schwanger. Durch die Hormone haben die meisten Schwangeren vermehrt intensive Träume, darunter auch Alpträume. Einer dieser Alpträume hat mich vor kurzem besonders beschäftigt. Mein heranwachsendes Baby (ein Junge) hatte seinen kleinen Arm während des Schlafs zwischen meinen Beinen herausgestreckt und dabei ein Seil in der Hand. Er hatte das Seil heimlich um meinen Hals gewunden und so lange daran gezogen, bis ich schließlich erstickte. Dann kroch er raus und lachte ein horrendes, bösartiges Lachen.

Du fragst dich vielleicht woher dieser Traum kam? Lange Zeit blieb ich verschont und meine Träume waren wieder schön und sehr positiv. Bis zu diesem schrecklichen Alptraum. Meine Schwester wurde 2013 von ihrem Freund ermordet. Sie wurde erwürgt und im Stadtfluss entsorgt. Daher plagten mich Monate und Jahre danach die schlimmsten Alpträume. Daraus entstand nun auch dieser schwere Traum in meiner Schwangerschaft. Wie ich damit umgehe, dazu dann später mehr.

Ursachen von Alpträumen

Meine Alptraumgeschichte zeigt dir hier schon eine Richtung. Diese Alpträume kommen nämlich meistens nicht einfach aus dem Nichts. Fast immer sind es Themen und Ereignisse, die dich unbewusst in deinem Innersten beschäftigen. Daher sind von Alpträumen auch besonders traumatisierte oder trauernde Menschen betroffen. Die genauen Ursachen sind hingegen weitgehend unbekannt.

Dennoch spielen bestimmte Faktoren eine große Rolle: akute Stressbelastungen, posttraumatische Belastungen, Traumata, Trauerfälle, Verlustankündigungen und Ängste, Medikamente und Drogen.

Folgen von häufigen Alpträumen

Der Alptraum in meiner Schwangerschaft war bei weitem nicht der schlimmste. Nach dem Mord an meiner Schwester träumte ich wochen- und monatelang davon, wie ich ihre Ermordung miterleben musste, ohne handeln zu können und ihr Hilfe zu leisten. Oder ich träumte von meiner Schwester als Wasserleiche. Ich hatte jeden Abend Angst davor schlafen zu gehen und wieder dieselben Bilder sehen zu müssen. Mir war ständig übel, auch tagsüber, ich musste erbrechen, hatte Kopfschmerzen und war unendlich erschöpft.

Viele, die von solchen Alpträumen heimgesucht werden, berichten von zahlreichen ähnlichen körperlichen Folgen. Muskelschmerzen, Verspannungen im Nacken und in den Schultern sind dabei ebenfalls häufig. Meine Träume änderten sich später in eine andere Richtung. Ich träumte davon, dass mich wildfremde Männer verfolgten, mich foltern wollten, vergewaltigen oder ermorden. Ich träumte vom Mörder meiner Schwester, der aus dem Knast ausbrach, um mich ebenfalls zu erwürgen. Das löste fast jede Nacht eine heftige Panikattacke aus, die mich wach rüttelte und eine Kiefersperre auslöste. Bis heute hat sich mein Kiefer komplett verschoben und ich habe dauerhaft Schmerzen.

Alpträume können also eine immens große Auswirkung auf deinen Körper, deine Psyche und deinen ganzen Alltag haben. Deshalb sollten wir sie nicht ignorieren, sondern behandeln. Sie sind absolut nicht zu unterschätzen und können dein ganzes Leben beeinflussen. Schauen wir also, was du tun kannst.

Kraftsport und Ausdauer bei Alpträumen rund um Gewalt

Als ich mit den Jahren immer trainierter und fitter wurde, veränderte das auch mein Ich in den Träumen. Besonders wenn es sich um Alpträume rund um Gewalt gegen mich handelte, war ich zuvor meist die schwache Person, die sich nicht wehren konnte und den Männern vollkommen ausgeliefert war. Verfolgungsträume waren die häufigsten damals. Ich konnte nicht schnell genug wegrennen, hatte keine Kraft, um mich selbst zu retten. Doch mit dem Krafttraining im realen Leben wurde ich stärker und meine Ausdauer verbesserte sich durch regelmäßige Läufe. Dieses fitte Ich stand dann plötzlich auch im Alptraum. Ich konnte immens schnell rennen, immer schneller als mein Verfolger. Manchmal rannte ich, blieb bewusst stehen, drehte mich um, schaute gewissenhaft und zielsicher den gewalttätigen Mann an, ging auf ihn zu und brachte ihn zur Strecke. Ich tötete die Männer nie, ich knockte sie schlichtweg aus, als wäre ich in einem Kickboxkampf.

Wenn du also selbst ähnliche Träume mit dir herum schleppst, kann dir vielleicht auch in Training helfen. Es verändert deine ganze Körperhaltung und schenkt dir enorm viel Selbstbewusstsein, das sich in deinen Träumen widerspiegelt. Vielleicht suchst du dir gleich einen Kampfsportverein oder ein Verteidigungsmethode. Hierbei wirst du fit UND lernst dich angemessen zu verteidigen.

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Imagery Rehearsal Therapy (IRT) bei Trauer und Trauma

Geht es um traumatische Erlebnisse oder Trauerfälle und deine Alpträume nehmen nicht ab, hilft oft nichts anderes als therapeutisch vorzugehen. Dafür wurde eine geniale Methode entwickelt, die auch ich immer wieder (selbst mittlerweile) anwende. Anfangs empfehle ich dir aber mit therapeutischer Hilfe an die Sache heranzugehen, da es doch auch sehr aufwühlend sein kann und eine gute Begleitung und Anleitung braucht. Zudem sollte geschaut werden, welche Geschichte sich hinter dem Alptraum verbirgt, ohne ihn sofort zu überschreiben.

Bei der IRT werden deine Alpträume nämlich praktisch umgeschrieben. Wenn du eine gute Vorstellungskraft besitzt wird es dir noch leichter fallen, ansonsten braucht es manchmal etwas Übung, aber nach ein paar Malen solltest du es drauf haben. Hierbei veränderst du bewusst deinen Traum in ein positives Ereignis, das aber dennoch sehr nahe am eigentlichen Alptraum bleibt. Damit wird das neue Szenario verinnerlicht und der Alptraum aufgelöst.

Klarträumen

Eine weitere Möglichkeit ist luzides Träumen, auch Klarträumen genannt. Nur wenige Menschen können das von Natur aus, aber es ist für alle erlernbar. Wer diese Fähigkeit besitzt kann beim Träumen direkt in den Traum eingreifen und ihn bewusst verändern oder auch beenden. Du hast also praktisch die Macht zurückerlangt und bist ihnen nicht ausgeliefert. Du kannst schon vor dem Einschlafen überlegen, welche Handlungen du vornehmen möchtest in der Traumwelt und diese dann bewusst umsetzen. Ich habe das später dann oft selbst angewandt, als ich den Alptraum zur Ermordung meiner Schwester hatte. Ich erlangte die Fähigkeit den Traum zu beenden, bevor ich mir die schrecklichen Szenen anschauen musste oder konnte meiner Schwester tatsächlich helfen.

Diese Handlungsfähigkeit nahm mir die Angst vor dem Schlafengehen, vor dem Mörder selbst und ich träumte vermehrt wieder von Larissa als lebendigen Menschen, mit der ich eine wundervolle Zeit verbrachte. Das ließ mich beim Aufwachen oft traurig zurück, weil mir bewusst war, dass diese Zeit nicht mehr kommen würde, aber mit der Traurigkeit konnte ich besser umgehen. Dann weinte ich eben und nahm mir ein bisschen Zeit mit meinem SeelenSport, um mir Raum dafür zu geben und mich zu spüren.

Wie du auch an deine Alpträume herangehen möchtest, tue es auf jeden Fall, anstatt sie zu ignorieren. Sie werden dir Vieles (nicht immer Gutes) über dich und dein Leben erzählen können, wenn du es zulässt. Und wie schön ist es, wenn du einfach wieder getrost träumen und schlafen kannst. Auch meinen Alptraum in der Schwangerschaft bin ich mit einer Mischung aus den Methoden angegangen. Mittlerweile habe ich wieder nur positive Träume dazu. Und du hoffentlich auch ganz bald!

Erzähl mal! Hast du auch oft Alpträume? Schreib es in die Kommentare!

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2 Antworten

  1. Liebe Katy, das ist ein sehr interessanter Artikel innerhalb deines spannenden Konzepts. Mich bewegt das Kapitel über Sport bei Alpträumen. Bei mir hat Sport nämlich nicht diesen Effekt, und ich frage mich warum. Ich litt früher stärker unter Alpträumen, in denen ich nicht weglaufen konnte. Ich kam einfach nicht vom Fleck. Da ich immer relativ viel Sport getrieben habe, hätte das nach deiner Erfahrung klappen müssen. Ich habe nun die Idee, dass der posttraumatische Zustand des Nervensystems darüber entscheidet, wie ein Alptraum verläuft. Und wenn mein System sich zwischen den drei Möglichkeiten Flucht, Kampf und Erstarrung für letzere entschieden hat, scheint es logisch, dass ich mich trotz Trainings im Traum nicht bewegen kann. https://www.die-heilbar.de/psyche/#Shut_down_-_rien_ne_va_plus
    Hast du dazu noch eine Idee?
    Liebe Grüße, Hedda

    1. Liebe Hedda,
      vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung und Gedanken dazu.
      In ihrem Blogbeitrag beschreibt Katy ja ihre eigenen Erfahrungen und eine Möglichkeit mit Alpträumen umzugehen. Dies bedeutet nicht, dass es auch bei jedem funktioniert, da es andere Vorgeschichten gibt oder einfach etwas anderes gebraucht wird.

      Katys Gedanken dazu:

      – Wahrscheinlich hat das bei mir auch eine so krasse Wendung eingenommen, weil ich davor eben überhaupt nicht sportlich war und dann dieses neue Bewusstsein und Werkzeug erlangt habe und mein Ich sich daher so intensiv auch verändert hat und dies mit in den Traum nahm. Wenn du vielleicht schon eben immer sportlich warst, kann das vielleicht nicht einen so intensiven Effekt auslösen. Für dich und dein Ich war der Sport damit eine ganz natürliche Normalität und nichts Außergewöhnliches oder Neues. Und wie du schon selbst sagst, hängt es auch immer mit dem eigenen Zustand und den eigenen Erfahrungen bzw. Mustern zusammen, die man sich im Leben aneignet. –

      Wir hoffen, dass du deinen ganz eigenen individuellen Weg findest, mit deinen Alpträumen umzugehen, senden dir ganz liebe Grüße und wünschen Dir alles Gute.
      Stefanie vom SeelenSport Team

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