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Warum Umarmungen so heilsam für uns sind

Die Coronapandemie hat uns deutlich gezeigt, wie wertvoll Umarmungen und Berührungen für uns Menschen sind. Ein Mangel an Umarmungen und Körperkontakt kann uns psychisch krank machen. Sie sind ein Lebenselixier und geben uns Kraft. Besonders Menschen, die Verluste erlebten und Krisen durchgestanden haben, brauchen diese Umarmungen oft noch intensiver. Warum sind Umarmungen aber so heilsam für uns und worauf sollten wir beim Umarmen achten? Lese weiter und erfahre mehr!

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Umarmungen wirken sich positiv auf unser gesamtes Körpersystem aus. Wir schütten dabei sofort das Kuschelhormon Oxytocin aus, fühlen uns wohl und geborgen. Oxytocin sorgt dann dafür, dass unser Stresslevel gesenkt wird, wir uns entspannen und es kann auch Ängste und Traurigkeit weniger bedrohlich machen. Auch körperlich haben Umarmungen eine immens große Kraft. Regelmäßige Umarmungen und Berührungen senken den Blutdruck und stärken das Immunsystem.

„Wir brauchen vier Umarmungen pro Tag zum Überleben. Acht Umarmungen pro Tag, um uns gut zu fühlen und 12 Umarmungen pro Tag zum innerlichen Wachsen“, sagte bereits die renommierte Familientherapeutin Virginia Satir (1916 – 1988). Ob die Anzahl genauso sein muss, um derart zu wirken, konnte noch nicht bestätigt werden. Dennoch sprechen die Studien für sich: Umarmungen verbessern unsere psychische und körperliche Lebensqualität um ein Beträchtliches.

Umarmungen und Trauer

Wenn wir um einen geliebten Menschen trauern oder etwas Geliebtes verloren haben, können uns Umarmungen helfen zu trösten. Sie nehmen nicht den Schmerz von uns, aber sie geben dem Körper Kraft, wir fühlen uns weniger einsam und gut aufgehoben und verstanden. Und vor allem gehalten. Denn Trauer ist eine haltlose Zeit, in der es sich oft anfühlt, als könnten wir nicht mehr mit beiden Beinen fest am Boden stehen. Eine Umarmung kann dann Halt schenken und das Gefühl von Hoffnung geben, dass wir den schweren Weg gehen können.

Wenn ein Verlust eintritt, der für den Menschen auch regelmäßige Umarmung bedeutet hat, bricht auch diese Berührung plötzlich weg. Das ist zum Beispiel bei Partnerverlusten oder Kindverlusten der Fall. Dadurch werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, welche wiederum die Produktion von Oxytocin hemmen. Diese Personen leiden dann besonders unter dem Mangel der Berührung.

Welche Umarmungen können in der Trauer helfen?

Am besten helfen uns Umarmungen von Menschen, die wir lieben oder mit denen wir eine Freundschaft pflegen. Dabei geht es um die tröstenden Umarmungen, die Halt schenken und Mitgefühl ausdrücken. Umarmungen, die dir helfen, deinen Schmerz zuzulassen und deine Tränen ins Fließen zu bringen, können besonders heilsam und erleichternd wirken. Dabei müssen dann nicht nur beide Arme um dich geschlungen sein, sondern es kann auch schon reichen, wenn nur ein Arm um deine Schultern liegt und dich fest an dich heran drückt.

Nicht immer aber sind Freunde und Familie in der Nähe. Dann können andere Umarmungen heilsam wirken. Wenn du etwa ein Haustier, wie Hund oder Katze hast, kann auch diese Berührung und das Kuscheln trösten. Aber auch die Natur kann Kraft spenden. In meiner eigenen Trauer spazierte ich viel durch Wälder und umarmte ständig dicke Bäume. Das schenkte mir unheimlich viel Kraft und innere Ruhe. Außerdem kannst du auch dich selbst umarmen. Das mag sich zu Beginn seltsam anfühlen, kann aber genauso Kraft spenden und Nähe vermitteln. Beim SeelenSport gibt es hier konkret Übungen, die mit Umarmungen arbeiten, sodass du dir selbst Fürsorge, Mitgefühl und Halt schenkst.

Versuch dich doch gleich mal darin! Setze dich einfach mal auf eine Matte, atme tief durch und schlinge deine Arme um deine Schultern herum. Erst sanft, dann werde fester und halte dich ganz bewusst. Spüre rein, was es in dir auslöst und bei dir bewirkt! Sage dir im Stillen: Ich darf mich selbst umarmen und mir Halt schenken!

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Vorsicht! No Gos bei Umarmungen

Nicht jeder Mensch mag es, wenn andere einem um den Hals fallen. Gerade bei einem Trauerfall sollten wir sehr sorgsam mit unseren Umarmungen umgehen. Manche kann eine solche schnell auch überfordern. Besonders wenn ihr euch nicht so nahe steht oder im öffentlichen Raum seid, solltest du mit einer Umarmung vorsichtig sein und besser nachfragen. Ich wurde damals von so vielen fremden Menschen einfach auf der Straße umarmt, was mich enorm überfordert hat. Weil Berührung nun mal viel auslösen kann und etwa sehr Intimes ist.

Eine Umarmung sollte immer auf ein gegenseitiges Zustimmen basieren, verbal oder nonverbal. Du solltest dich beim Umarmen wohl fühlen, als auch beim Umarmt-werden. Nur dann können Umarmungen ihre volle Wirkung entfalten und heilsam sein.

Überlege kurz: Wer hat dir deine letzte Umarmung geschenkt und wie war sie? Teile die Erfahrung gerne in den Kommentaren!

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